Einsparungen
FDP-Kultusminister Ekkehard Klug greift die Nordelbische Kirche wegen ihrer „starren Haltung“ bei den Verhandlungen der Landesregierung über eine Verringerung der Staatsleistungen an. „Von einer Bereitschaft zur Solidarität mit dem Land Schleswig-Holstein ist auf Seiten der Kirche leider nichts zu spüren – und das in einer Zeit, in der wir in Schleswig-Holstein in vielen Bereichen zu schmerzhaften Einsparungen gezwungen sind“, sagte Klug am Samstag Schleswig-Holstein am Sonntag.
„Behalten ist seliger als Abgeben“
Seit Dezember 2010 verhandelt das Land mit der Nordelbischen Kirche über eine Reduzierung der Summe – bislang ohne Ergebnis.
„Anscheinend gilt als kirchliches Handlungsprinzip nicht mehr das biblische Motto ’Geben ist seliger als Nehmen’, sondern die neue Formel ’Behalten ist seliger als Abgeben’“, sagte Klug. Die mangelnde Bereitschaft zu einem maßvollen Verzicht sei umso unverständlicher, als doch die Kirchensteuer-Einnahmen wegen des wachsenden Steueraufkommens höher ausfielen als erwartet. Klug: „Man wird sich an die starre Haltung der Kirche bei den Verhandlungen erinnern, wenn demnächst wieder von kirchlicher Seite die Mahnung zu hören ist, die Menschen sollten Verzicht üben.“
Die evangelische Kirche warnte dagegen vor einer „undifferenzierten Debatte“. Die Staatsleistungen an die Kirchen in Schleswig-Holstein seien mit konkreten Aufgaben wie der Denkmalpflege, die Seelsorge in Krankenhäusern und Haftanstalten oder die Friedhofsverwaltung verbunden.
Quelle: SHZ (Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag), 9.10.2011